Druckstaueffekt – Soundcheck Berlin: „Wenn deine Lover dich ficken können, dann sollen sie sich auch deinen Egoscheiß reinziehen.“

Das ist der erste Satz, den ich von Druckstaueffekt gelesen habe – vermutlich kostet er mich beim Absenden dieses Posts erstmal 10 Follower, aber ihr kennt mich: Wenn ich zu etwas stehe, dann immer ganz oder gar nicht!

Nach den ersten 11 Seiten habe ich förmlich um den Rest gebettelt. Zum Glück wurde ich erhört, und hatte keine 24 Stunden später auch die restlichen Seiten von Druckstaueffekt / Soundcheck Berlin in meiner Inbox, die ich in einem Rutsch verschlungen habe.

Absolut jeder war schon mal in dieser Situation: Du steckst in einer Beziehung, die ganz gemütlich vor sich hinplätschert, in der auch eigentlich alles in bester Ordnung ist, und irgendwann fängt es an, an Dir zu nagen. Soll es das jetzt gewesen sein? Will ich jetzt mit diesem Mann bis zum Ende meines Lebens zusammensein, Kinder haben, ein Haus bauen? Ist dieser Mann meine Zukunft, reicht mir das als Zukunft oder soll ich doch nochmal schauen, ob das Leben nicht etwas für mich bereithält, das am Ende sogar besser ist? Die Berliner Buchhändlerin, mit den knallroten Haaren führt der Schritt aus ihrer Depression, gradewegs auch aus ihrer Beziehung. Auf der Suche nach Freiheit, Lust und dem perfekten Partner. Bleibt diese Trennung am Ende wirklich nur eine Beziehungspause? Eine Pause in der Affären ok sind – solange sich keine Gefühle entwickeln, aber wer kann das schon kontrollieren? Und so zieht sie aus der gemeinsamen Wohnung aus, weg von ihrem Partner, den sie ja eigentlich liebt, aber der im Moment einfach nicht reichen will, um ihr Leben vollkommen zu machen, oder doch?

Wenn das Leben vollkommen und ich seine Königin wäre, dann würde ich den Einen finden, mit dem ich alles teilen kann. Wir gegen die Welt, egal, was geschieht. Ein Krawallprinz, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht und der mir dennoch Sterne pflückt. Der sein Herz und seine Seele mir mitteilt. Jemand, der mich hinter seiner Fassade willkommen heißt und als Hausgast hinter meinen eigenen Kulissen Blumen mitbringt.

So nimmt sie den Leser mit auf die Suche nach dem Einen, nach ihrem Krawallprinzen, und auf ihrer Reise durch die unterschiedlichsten Kulissen Berlins, habe ich eine ganze Menge Männer kennengelernt. Kleine Kostprobe?

Adam – der nur ein kurzer Egostreichler und ungewollter Übernachtungsgast war

Rico – Motorradfahrer , Besitzer eines Amöbenbettsofas & Vollhorst

Remmer – das typische Arschloch, von dem Frau trotz aller Vernunft nur schwer wieder loskommt

Marek – der unkomplizierte Fuckbuddy mit der verführerischen Stimme, der durch einen Zahlendreher einer Handynummer in ihr Leben tritt

Denny – die Sorte Mann, die Frau niemals nach einem Clubbesuch mit nach Hause nehmen sollte

Max – der Typ Mann, mit dem man zwar zusammen, aber irgendwie immer alleine ist, weil er bereits mit seinem Beruf verheiratet ist

Vincent – der eigensinnige Schriftsteller, mit starker Tendez zum Pulverfass mit Beziehungsphobie

Juri – der tätowierte Bassmann einer russischen Rockband

Am Ende muss ich sagen: Das wilde Mädchen aus Westend hat sich in mein Herz gerockt. So offen chaotisch, hoffnungslos romantisch mit dem Finger auf die heutige Gesellschaft zu zeigen, die immer weniger auf Herz und Gefühl hört, sondern immer auf der Suche ist, um etwas Besseres, Schöneres, Perfekteres zu finden, sodass sie sich auf ihrer Suche hier und da verliert, weil es immer mehr Menschen gibt, die auf Gefühle Anderer einfach keine Rücksicht mehr nehmen wollen, weil man Menschen viel einfacher mit einem „klick“ aus dem Leben fegen kann.

Und doch werde ich es wieder tun, wieder – noch ein letztes Mal – das Herz offenlegen, beim nächsten, den ich lieben will. Alte Narben vergessen und klüger sein. Das schwöre ich mir. Denn die Hoffnung sucht weiter. Nach dem Echten, dem Wahren, und findet Instantliebe, die man heiß aufgießt, schnell hinunterstürzt und bald verflucht. Man berauscht sich an der Zerstörung, die man zurückhält, und der lockenden Einsamkeit, und hofft auf Erlösung. Die Sehnsucht nach dem Einen bleibt. Der Glaube an den Krawallprinzen, an den, der einem das Herz rettet. Was die Sehnsucht nach Liebe nicht tötet, das brennt in ihr heller denn je.

Wer sich am Ende dieses Buches nicht zumindestens ein wenig in die Frau mit den knallroten Haaren verliebt hat, wird vermutlich nie verstehen, was dieses Leben ausmacht. Ob sie ihren Krawallprinzen gefunden hat, oder doch zu ihrem Ex zurückkehrt verrate ich natürlich nicht…

Und wenn ich Euch jetzt neugierig gemacht habe, dann werft doch mal ein Blick in die Leseprobe!

Danke, liebe Sabine, dass ich nicht bis nächstes Jahr warten musste, um in den Genuß Deines Buches zu kommen.

20 Gedanken zu „Druckstaueffekt – Soundcheck Berlin: „Wenn deine Lover dich ficken können, dann sollen sie sich auch deinen Egoscheiß reinziehen.“

  1. Vielleicht und womöglich bringt es auch ein paar neue Follower 🙂
    Ich warte ja gernst auf das Buch, aber gut zu wissen, dass ein Plan B möglich ist. Den wir aber nicht brauchen werden!

  2. Pingback: “Druckstaueffekt”: Die ganze Story. | Text, Books, Rock'n'Roll.

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